Backpulver und Natron stehen im Supermarkt- oder Discounter-Regal oft brav direkt nebeneinander. In kleinen Tütchen, oft im Zehnerpack, warten sie dort gespannt, wer sie mitnimmt und was wohl aus ihnen werden wird. Show
Backpulver und Natron haben die gleiche Aufgabe in der Küche: Dort sorgen sie im Gebäckteig dafür, dass dieser schön fluffig aufgeht. Beide sind aber auch als ➤Hausmittel bestens zu verwenden und sorgen beispielsweise dafür, dass ➤der Backofen glänzt oder ➤Gardinen in feinstem Weiß strahlen. Der Unterschied zwischen Backpulver und Natron ist dabei schnell erklärt:
Damit das Natriumhydrogencarbonat beim Backen auch wirklich reagiert, kleine Luftbläschen bildet und damit den Teig fluffig macht, muss es mit Säure in Kontakt kommen. Sonst blubbert da gar nichts. Backst du mit Natron, sollte sich in der Zutatenliste deshalb immer mindestens auch eines dieser Dinge finden:
Beim Backpulver ist eine Säure schon mit ins Tütchen gehüpft. Das ebenfalls enthaltene Trennmittel passt auf, dass es nicht sofort mit dem Natron reagiert, sondern erst beim Backen damit loslegt. Kann man Natron und Backpulver miteinander ersetzen?Backpulver und Natron sind fast das Gleiche, haben das gleiche Ziel (einen fluffigen Kuchen oder fluffige Muffins) und sind einfach anzuwenden. Beliebig miteinander tauschen kannst du die beiden allerdings nicht. Das liegt an der Säure, die das Natron zwingend braucht, um sich zum Dienst zu melden. Backst du allerdings etwas, das schon Säure enthält, tut es Natron genauso gut wie Backpulver. Natron durch Backpulver ersetzenWillst du Natron durch Backpulver ersetzen, kannst du das tun. Backpulver ist allerdings durch das enthaltene Trennmittel und die Säure in Pulverform etwas gestreckt. Nimm deshalb etwa drei Teelöffel Backpulver, wenn du sonst einen Teelöffel voll Natron verwendet hättest. Backpulver durch Natron ersetzenUmgekehrt ist es dann genau ... nun ja, umgekehrt! Backst du normalerweise mit Backpulver, hast nun aber nur Natron da, kannst du das verwenden. Willst du allerdings nicht, dass der Kuchen deinen Ofen sprengt, passt du die Menge etwas an: Nimmst du sonst einen Teelöffel voll Backpulver, gibst du nun nur einen halben Teelöffel Natron in den Teig. Denke daran, dass du zwingend eine Säure im Teig brauchst, sonst gibt es Plattkuchen und Flachkekse. Sieht das Rezept keine Säure vor, gib einfach zwei Teelöffel Essig mit in den Teig. Der bringt das Natron auf Touren und ist nach dem Backen nicht mehr zu schmecken. Extratipp: Natron gibt es an verschiedenen Stellen im Supermarkt: im Backregal genauso wie bei den Putzmitteln. Willst du damit backen, achte auf den Hinweis auf der Verpackung. Er sollte "Zur Nutzung in Lebensmitteln" oder ähnlich lauten. Dann bist du sicher, dass du Natron in Lebensmittelqualität ins Einkaufskörbchen packst. Wer kennt es nicht: Gebrauchsfertig in kleinen Papierbeutelchen abgepackt ist es in jeder Backabteilung zu finden und fängt bei dem kleinsten Flüssigkeitskontakt wild zu schäumen an: Backpulver. Dessen Anwendung ist denkbar einfach: Zum Waffel-, Pfann- oder Rührkuchenteig geben, das Ganze backen und voilà – fertig ist der luftig-lockere Genuss. Nur... manche Rezepte verlangen nach Natron, das auch als Backsoda oder Backnatron bezeichnet wird. Ist das das Gleiche wie Backpulver? Und falls nicht: Was muss man beachten, wenn man Backpulver und Natron gegeneinander austauschen möchte? Die schnelle Erklärung:Natron ist nicht das gleiche wie Backpulver, sondern ein Teil davon. Daher kann man beide Zutaten nicht beliebig gegeneinander austauschen.
Es gilt:
Was ist Backpulver?Backpulver ist eine ausgewogene Mischung aus mehreren Komponenten. Eine davon, der Säurebildner, reagiert bei Wasserkontakt zu Säure. Die entstehende Säure reagiert mit einer weiteren Komponente, nämlich mit Natron (chemisch: Natriumhydrogencarbonat) oder einer ganz ähnlichen Verbindung wie Kaliumhydrogencarbonat, zu gasförmigem Kohlenstoffdioxid (CO2). Und dieses Gas wiederum lockert den Teig.
Dazu enthält Backpulver meist noch ein Trennmittel wie Stärke, das (Luft-)Feuchtigkeit bindet. Das hat folgenden Grund: Die Reaktion von Backpulver und Wasser ist innerhalb eines Teiges gewollt, denn ein Teil des freiwerdenden Kohlenstoffdioxids wird dort gehalten und dehnt sich später beim Backen aus – es entstehen luftig-lockere Leckerbissen.
Kommt Backpulver jedoch zu früh mit Wasser in Kontakt - zum Beispiel durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit -, reagiert es ab und verliert dadurch schon vor dem Einsatz in Ofen oder Waffeleisen seine Triebkraft. Aus diesem Grund sollte man Backpulver auch erst kurz vor dem Backen zum Teig geben. Was ist Natron?Backpulver enthält also wie oben beschrieben eine gasbildende Komponente (Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat), die mit einer Säure zu Gas reagiert und dadurch vielerlei Gebäck lockert. Natron (auch Backnatron oder Backsoda genannt) ist nichts anderes als Natriumhydrogencarbonat – also der gasbildende Teil von Backpulver. Natron allein löst sich nur mäßig in Wasser und zersetzt sich ab etwa 50 °C zu Natriumcarbonat und gasförmigem Kohlenstoffdioxid (CO2). Moment! Wenn aus Natron also Gas entsteht, warum kann man es dann nicht einfach statt Backpulver verwenden?
Oben steht es bereits – Natron zersetzt sich zwar im Ofen zu Kohlenstoffdioxid, jedoch nur teilweise. Ein Teil des Natrons wird zu Natriumcarbonat und bleibt im Teig zurück. Durch diese unvollständige Reaktion geht der Kuchen nicht nur weniger auf, er schmeckt durch das übrigbleibende Natriumcarbonat auch noch seifig. Damit Natron die gleiche Triebkraft entwickelt wie Backpulver, muss man daher eine saure Zutat wie Zitronensaft zum Teig hinzufügen. Der Artikel hat dir gefallen? Ausführliche Infos zu Backtriebmitteln und ähnlichen Themen gibt es in meinem Buch.
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Hi, ich bin Nikola, wohne in Freiburg, habe Chemie studiert und liebe das Backen, Fotografieren und Schreiben. Auf dieser Seite hier gibt's deshalb von all meinen Leidenschaften ein bisschen etwas: Rezepte und Fotos von kleinen feinen Leckereien und dazu passendes, köstlich-wissenschaftliches Hintergrundwissen. Kann man statt Backpulver auch Natron nehmen?Der Austausch von Backpulver und Natron kann auch andersrum funktionieren. Allerdings nur, wenn du bereits eine saure Zutat wie Joghurt, Quark oder Buttermilch, Zitronensaft oder Essig im Teig verwendest. Dann kannst du einen Teelöffel Backpulver durch etwa einen halben bis dreiviertel Teelöffel Natron ersetzen.
Was ist besser zum Putzen Natron oder Backpulver?Im Haushalt: Backpulver oder Natron? Backpulver eignet sich im Haushalt auch zum Putzen und entfernt unangenehme Gerüche. Dass das Hausmittel sich so gut zum Reinigen eignet, liegt insbesondere am enthaltenen Natron.
Wie viel Natron ist ein Päckchen Backpulver?Als Faustregel gilt: Einen Teelöffel Backpulver ersetzen Sie mit einem drei viertel Teelöffel Natron. Backpulver besteht aus Natron und Säure. Verwenden Sie nur Natron, müssen Sie diese Säure noch zusetzen.
Was kann ich als Ersatz für Natron nehmen?Mit diesen Alternativen können Sie Natron ersetzen:. Backpulver. Anderer Name, ähnlicher Inhalt: Der beste Ersatz für Natron ist Backpulver. ... . Hirschhornsalz. ... . Pottasche. ... . Weinsteinpulver. ... . Eischnee. ... . Hochprozentiger Alkohol. ... . Mineralwasser. ... . Waschsoda.. |