Am Abend ist ihr Papa dann total wütend geworden. Da hat Betty die Polizei angerufen und gesagt: „Der Papa haut die Mama“. Mein Vater ist eigentlich ziemlich cool. Jeden Sonntag geht er mit mir und
meinen Brüdern zum Fußballspielen. Aber zu meiner Mutter ist er in letzter Zeit überhaupt nicht mehr nett. Einmal bin ich aufgewacht, weil mein kleiner Bruder vor meinem Bett stand. Er wollte bei mir schlafen. Meine Eltern haben sich ziemlich gestritten und dann hat es in ihrem Schlafzimmer einen lauten Krach gemacht und wir haben uns total erschreckt. Seitdem ist es immer schlimmer geworden. Die Streitereien in der Nacht und das laute Gerumpel. Als meine Mutter blaue Flecken am Arm
hatte, habe ich sie gefragt, woher die sind. Sie hat gesagt, sie ist die Kellertreppe bei unserer Nachbarin heruntergefallen. Das fand ich komisch. Ich kann mich nicht erinnern, dass unsere Nachbarin einen Keller hat. Ich verstehe nicht, warum Papa so böse ist mit Mama. In letzter Zeit schreit er sie auch an, wenn wir im Raum sind. Danach entschuldigt er sich immer bei uns, dass er so viel Stress auf der Arbeit hat. Er meint es nicht so, sagt er manchmal zu uns. Aber zu Mama sagt er nichts
Nettes. "Schließlich hat die Polizei dann meinem Vater den Schlüssel abgenommen und er musste die Wohnung verlassen." Im Sommer bin ich nach Hause gekommen und mein kleiner Bruder Karsten saß auf meinem Bett. Er war ganz blass. Er hat gesagt, Papa hat Mama an den Haaren gezogen und sie aus dem Raum gezerrt. Ich habe zu Karsten gesagt, dass es nicht seine Schuld ist, dass Papa gemein zu Mama ist. Am Abend ist Papa dann total wütend geworden. Da hab ich
die Polizei angerufen und gesagt: „Der Papa haut die Mama“. Mein Herz hat ganz heftig geschlagen. Als die Polizei kam, hat die Polizistin in Ruhe mit Mama geredet. Ich hatte große Angst, dass ich Ärger bekomme. Mama hatte total zerzaustes Haar und ihre Schminke war verschmiert. Schließlich hat die Polizei dann meinem Vater den Schlüssel abgenommen und er musste die Wohnung verlassen. Papa war daraufhin zwei Tage nicht mehr zu Hause. Er ist bei einem Arbeitskollegen untergekommen. Als er
wieder heimgekommen ist, hat er einen riesigen Blumenstrauß mitgebracht. Mama hat sich gefreut. Ich hab gedacht jetzt ist alles gut. Einen Monat später habe ich gesehen, dass sie wieder blaue Flecken am Arm hatte. Als Papa dann wieder sehr wütend geworden ist und mit Mama ins andere Zimmer gegangen ist, hat es wieder laut gekracht und mein großer Bruder hat dann die Polizei gerufen. Die beiden Polizisten haben Papa dann wieder mitgenommen. Seitdem kommt Papa nicht mehr zu uns nach
Hause. Er hat sich eine eigene Wohnung genommen. Und Mama hat keine blauen Flecken mehr. Das Gepolter in der Nacht hat aufgehört und mein Bruder muss nicht mehr vor meinem Bett stehen.
- eine Geschichte über unsere Wurzeln inklusive Stammbaum zum Selbstausfüllen
BuchGebunden
28 Seiten
Deutsch
Produktbeschreibung
Die kleine Sophia möchte alles ganz genau wissen. Wen gab es denn bereits auf der Welt, bevor sie geboren wurde? Jede Antwort der Eltern verursacht weiteres Nachfragen und Nachbohren. Dabei kommt es zu einer amüsanten Zeitreise bis zum Urknall! Und davor? Das weiß man leider noch nicht so genau. Jedenfalls bis jetzt ... denn Sophia selbst hat tatsächlich dazu die passende Antwort gefunden!
ISBN/GTIN978-3-946972-50-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatGenäht
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.04.2021
AuflageNeuauflage
Seiten28 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht300 g
Artikel-Nr.19195869
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Autor/in
Lenain, Thierry
Thierry Lenain ist freiberuflicher Autor von Kinder- und Jugendbüchern. Für »Das Mädchen am Kanal« erhielt er den Grand Prix du Roman Jeunesse sowie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Für »Il faudra« mit Illustrationen von Olivier Tallec erhielt er den Premio Andersen. Er ist zudem
Gründer und Chefredakteur der französischen Jugendzeitschrift Citrouille und hat drei Kinder.Marchal, Stéphanie
Stéphanie Marchal ist heute freiberufliche Illustratorin. Zuvor unterrichtete sie 15 Jahre lang Kunsterziehung. Sie hat einen Studienabschluss in Psychologie und als bildende Künstlerin. Dies ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.
Marchal, Stéphanie
Illustrationen
Illmann, Andreas
Übersetzung
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