Ein Lack sieht direkt nach dem Lackieren und noch feucht richtig gut aus. Mit dem Beginn des Trocknens gibt es leider manchmal eine unerfreuliche Überraschung. Der Lack bekommt feine Risse, die sich wie ein Spinnennetz ausbreiten. Die Ursache kann in der Materialart und Aufbereitung oder der Verarbeitung und an äußeren Umständen liegen.
Drei Arten von Einflussfaktoren als Ursache möglich
Sehr ärgerlich ist es, wenn ein augenscheinlich gelungener Lackauftrag beim Trocknen beginnt zu reißen. Um diese Überraschung zu vermeiden, sollten im Vorfeld einige wichtige Verarbeitungs- und Materialregeln beachtet werden. Sie lassen sich in Umstände, Verarbeitung und Zubereitung unterteilen.
Zubereitungsfehler
Auch wenn es sich wie eine Binsenweisheit anhört, entstehen Fehler im Lack oft durch ungenaues Anmischen und Zubereiten. Die Herstellerangaben berücksichtigen die chemischen Reaktionen ihres Lacks exakt. Nur mit der präzisen Umsetzung lassen sich spätere Risse unterbinden. Folgende Abweichungen und Schludrigkeiten sind gängig:
- Beim Mischen der Lackfarbe ungefähr dosiert
- Bei Zweikomponentenlack Stammlack und Härter in Mengen und Reihenfolge falsch gemischt
- Eventuell zugefügten Verdünner falsch dosiert
- Nicht ausreichend gründlich und homogen verrührt
Verarbeitungsfehler
Die klassischen Ursachen für Rissbildung im Lack sind folgende Verarbeitungsfehler:
- Zu dicke Lackschichten auftragen (beispielsweise mit einer Rolle
- Fehler in der Reihenfolge von Grundieren und Lackieren und beim Schichtaufbau
- Zu kurzes Lüften bei Nass-in-nass-Lackierungen
- Nicht alle Zwischentrocknungszeiten als Mindestzeiträume eingehalten
Unpassende Umstände
Selbst wenn alle Zubereitungs- und Verarbeitungsfehler vermieden wurden, können äußere Umstände Risse im Lack verursachen. Folgende Faktoren sollten bereits während des Lackierens und anschließend beim Trocknen berücksichtigt werden:
- Temperaturschwankungen (mehr als zehn Grad Celsius)
- Trocknungsbeschleuniger eingesetzt (Heizlüfter, Heizstrahler, Ventilator, Überheizung)
- Ungeeignete Verarbeitungstemperatur
- Unverträglichkeit mit dem Untergrund beim Lack auf Lack oder auf Grundierung streichen
- UV-Strahlen während der Trocknung
- Zu hohe Trocknungstemperatur
- Zu starker Luftzug und Wind, der das Trocknen zu sehr beschleunigt (reduzierte Topfzeit)
Tipps & Tricks
Wen eine bestehende Lackierung zu dick ist, sollten Sie diese entsprechend der Empfehlung auf die Stärke herunterschleifen, die der Hersteller für den Lack-auf-Lack-Auftrag vorschlägt
Autor: Stephan Reporteur
Artikelbild: megaflopp/Shutterstock
- selbst-Community
- Übersicht
- Möbelbau & Wohnen
- Farbe reisst / splittert...
Dieses Thema wurde gelöscht. Nur Nutzer mit entsprechenden Rechten können es sehen.
-
Hallo zusammen,
ich bin gerade umgezogen und wollte mein Wohnzimmer neu streichen. Mein Vormieter war Erstmieter in der Wohnung und hat im Wohnzimmer nur einen Anstrich gemacht. Ein furchtbar hässliches, dunkles orangebraun. Ich wollte lieber eine helle Farbe und habe mich daher entschlossen erst das Ganze mit Weiss zu grundieren.
Der Untergrund ist eine Rauhfasertapete mit einem Anstrich gewesen. Ich dachte mir eigentlich (und auch nach den Aussagen eines befreundeten Malers), dass eine Grundiereung und die wirkliche Farbe problemlos halten würde. Wegen der ersten Farbe musste ich nun aber 2 mal mit weiß grundieren. (Mega Weiß aus dem Marktkauf).
Dann habe ich in einem Anstrich ein sehr helles beige aufgetragen. Nachdem die Farbe getrocknet war, sind nun an einigen Stellen (vornehmlich nahe den Türen, wo die Farbe mit Pinsel statt mit Roller aufgetragen war) Risse entstanden. Die Farbe splittert zwar nicht ab, aber die Risse sind an einigen Stellen schon extrem sichtbar.
(extra angemischte Farbe aus dem Baumarkt)
Ich habe probeweise an einer Stelle nochmal übergestrichen, aber das hat leider nicht viel geholfen!
Weiss jemand noch Rat was ich tun könnte ohne die ganzen Tapeten abzureißen und alles neu zu machen?!??
Danke Euch
Sven
Bevor ich nun aber -
Re: Farbe reisst / splittert...
Ich unterstelle, dieses Megaweiß ist so'n Billigzeugs für unter 20 € pro Eimer sein. Diese Billigfarben haben einen extrem geringen Bindemittelanteil, enthalten viel zu viel Wasser und Kreide. Mit dem Pinsel dick aufgetragen, wundert es mich wenig, dass sich da Risse bilden. Einen guten Tip habe ich für dich jetzt nicht, nur für die Zukunft- Weiß vorstreichen ist überflüssig.
- Pinsel beim Streichen von Wänden Pinsel nach Möglichkeit vermeiden und möglichst viel mit großer und kleiner Rolle machen. Spart Farbe und man sieht auch keine häßlichen Pinselspuren
Gruß
illbert
-
Re: Re: Farbe reisst / splittert...
ich hatte eigentlich darauf geachtet, dass ich extra keine Billigfarbe kaufe. Das Megaweiss war wohl Testsieger und Stiftung Warentest hat es mit gut bewertet... -
Re: Re: Farbe reisst / splittert...
Was hat denn die Stiftung Warentest hier getestet? Wandfarben allgemein oder nur Eigenmarken der Baumarktketten bzw. Discounter. Man kann nämlich auch objektive Tests durch Auswahl der Sag ich mal Produktspezifikationen beeinflussen.
Nur mal als Beispiel Eine Heimwerkerzeitschrift testet Schlagbohrmaschinen der Preisklasse 100-150€. Dabei wird das Produkt des Herstellers X zum Preis von 150€ zum Testsieger gekürt. Gleichzeitig testet Stiftung Warentest Schlagbohrmaschinen zwischen 150 und 200€. Dabei landet der Testsieger des Herstelles X nur auf dem letzten Platz. Also einmal Testsieger und einmal Letzter, aber beides mal die gleiche Maschine. Also Testsieger bedeutet nicht automatisch Spitzenklasse, sondern lediglich von den in diesem Test getesteten Produkten das Beste. -
Re: Re: Farbe reisst / splittert...
Ne - bei mir isses kein Billigzeugs und sie reißt auch.Oder vielleicht gerade deswegen ?
Hab gelesen, daß Farben mit hoher Deckkraft (wie 1)
sehr viel Oberflächenspannung haben.
Meine Vermutung ist:
Umgebungsluft zu warm, trocknet zu schnell
Farbe ist unverdünnt einfach zu dick
Kann das sein ?
-
Hallo,
an deiner Stelle würde ich alles alte von der Wand entfernen, dann mit weiß grundieren. Am Ende die gewünschte Farbe auftragen und du bist fertig.
Lg
-
@wolfgang44 11 (in Worten: elf) Jahre später?!