Abk. für engl. Digital Subscriber Line, dt. digitaler Teilnehmeranschluss; Sammelbegriff, der die Übertragungstechnologien für Daten bezeichnet, mit deren Unterstützung sich Breitband-Teilnehmeranschlüsse und damit eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit über das "normale" Telefonnetz ermöglichen lassen, ohne dass der Telefondienst eines Anschlusses beeinträchtigt wird.
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Digital Subscriber Line (DSL), digitale Teilnehmeranschlussleitung. 1. Begriff: Zugangstechnologie zum Internet, die durch ein digitales Übertragungsverfahren hohe Bandbreiten zur Datenübertragung über Telekommunikationsnetze zur Verfügung stellt. Zur Überbrückung der „letzten Meile“ von der Vermittlungsstelle bis zum Teilnehmeranschluss (TAE) werden meist konventionelle Telefonleitungen aus Kupferdraht verwendet. Es existiert eine Reihe von Varianten, die unter dem Begriff xDSL zusammengefasst werden.
2. Funktionsweise: Alle DSL-Varianten übertragen digitale Signale. Dazu werden die Frequenzbereiche zwischen 130 kHz und 1 MHz genutzt. Sowohl bei normaler Sprachtelefonie (< 3 kHz) als auch bei ISDN (< 130 kHz) werden niedrigere Frequenzbereiche verwendet, sodass sich DSL- und Telefonie-Datenströme die (Kupfer-)Leitung zeitgleich teilen können.
Auf Netzseite übernimmt die Vermittlungsstelle die Trennung der übertragenen Signale sowie die Weiterleitung ins Telefonnetz bzw. Internet. Auf der Teilnehmerseite ist hierzu ein Splitter notwendig, der die getrennten Signale an ein DSL-Modem und, im Falle der Verwendung von ISDN, an den Network Termination for Basic Access (NTBA) weiterreicht. Der Anschluss eines PC an das DSL-Modem kann über eine Netzwerkkarte oder die USB-Schnittstelle erfolgen. Oft werden WLAN-Router durch den Anbieter bereitgestellt, die einen drahtlosen DSL-Zugang ermöglichen.
Mit dieser Technologie sind theoretisch Datenübertragungsraten bis 500 MBit/s möglich. In der Praxis sind die maximalen Übertragungsraten jedoch vielfach aufgrund physikalischer Gegebenheiten wie Entfernung zur Vermittlungsstation und Zustand der Leitung nicht erzielbar.
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3. Varianten: Die verschiedenen DSL-Techniken unterscheiden sich durch Anzahl der verwendeten Kupferadern, das Modulationsverfahren, die verfügbare Bandbreite und das typische Einsatzgebiet. Die wichtigsten Varianten sind ADSL, SDSL, HDSL und VDSL.
a) ADSL (Asymmetric DSL) ist die bei Privatkunden in Deutschland meist verbreitete Breitbandzugangstechnologie zum Internet. Kennzeichnend sind die asymmetrische Verteilung der Datenübertragungsraten und die durchgängige Kupferverkabelung. Für den Datenempfang (Downstream) stehen bei den angebotenen Produkten meistens zwischen 3 und 16 MBit/s zur Verfügung, während das Senden von Daten (Upstream) auf eine Übertragungsrate zwischen 256 kBit/s und 1 MBit/s begrenzt ist. Theoretisch sind 25 MBit/s beim Downstream und 3,5 MBit/s beim Upstream erreichbar.
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b) SDSL (Symmetric DSL) oder synonym SHDSL (Symmetric High Bitrate DSL) stellt gleiche Datenraten für Up- und Downstream bereit. Maximal kann eine Übertragungsrate von 2,36 MBit/s über Kupferleitungen erreicht werden. Diese Technik wird meistens für Standleitungen und den Anschluss von Servern an das Internet verwendet. SDSL kann bis zu einer Entfernung von 8 km bis zu nächsten Vermittlungsstelle genutzt werden.
c) HDSL (High Bitrate DSL) ist eine ältere symmetrische DSL-Variante, die bis zu 3 Kupferdoppeladern benötigt, um eine maximale Datenübertragungsrate von bis zu 2 MBit/s zu erreichen.
d) VDSL (Very High Speed DSL) erreicht eine maximale Datenübertragungsrate von bis zu 100 MBit/s, in Experimenten bis zu 500 MBit/s. Der Upstream wird bei den meisten Produkten begrenzt, um nicht symmetrische SDSL- bzw. HDSL-Produkte zu kannibalisieren. Für VDSL ist ein Hybridnetz aus Glasfasernetz und Kupferkabel notwendig. Die Entfernung zur Vermittlungsstelle darf etwa 1,3 km nicht überschreiten, um Geschwindigkeitsvorteile gegenüber ADSL-Verbindungen nicht zu verlieren.
4. Anwendung: DSL erlaubt durch die hohen Datenübertragungsraten eine Übermittlung von Multimediadaten wie z.B. Video-Clips in Echtzeit. Die asymmetrischen Varianten ADSL und VDSL sind für Privatkunden insbesondere für interaktives Fernsehen, Internet-Fernsehen oder Video-on-Demand geeignet, bei dem nur geringe Datenmengen (z.B. die Programmwahl) vom Zuschauer gesendet, aber große Mengen an Informationen (Bilder, Töne) zum Zuschauer gesendet werden müssen. Die symmetrischen Varianten SDSL und HDSL sind eher für den Geschäftskunden interessant, da bei geschäftlichen Anwendungen (z.B. Video-konferenzen) oder der Anbindung eines Servers hohe Datenübertragungsraten bei downstream und upstream benötigt werden.
DSL-Varianten und maximale Datenübertragungsraten
Technik
Downstream
Upstream
ADSL
25 MBit/s
3,5 MBit/s
SDSL / SHDSL
11 MBit/s
11 MBit/s
HDSL
2 MBit/s
2 MBit/s
VDSL
100 MBit/s
100 MBit/s
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Technische Universität Dortmund,
LS für Wirtschaftsinformatik
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Prof. Dr. Richard Lackes
Technische Universität Dortmund,
LS für Wirtschaftsinformatik
Universitätsprofessor
Bücher
Schoder, D.: Digital Subscriber Line (DSL) Wiesbaden, 2011, S. in: Sjurts, I. (Hrsg.): Gabler Lexikon Medienwirtschaft.
Literaturhinweise SpringerProfessional.de
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Sachgebiete
DSL
is assigned to the following subject groups in the lexicon:
BWL
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