Als erstes / als letztes groß oder kleinschreibung

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der Letzte/der letzte

geschrieben von: Switlana ()

Datum: 19. Februar 2008 10:48

Mich w�rde interessieren, ob man in meinem Beispiel "der letzte" gro� oder klein schreiben muss und ob es eine Regel f�r die Klein- und Gro�schreibung bei Adjektiven gibt. "Ich habe mir die drei Schr�nke angeguckt. Ich nehme den letzten (den Letzten). Der letzte (der letzte) gef�llt mir sehr gut."


Re: der Letzte/der letzte

geschrieben von: Redeker, Bangkok ()

Datum: 20. Februar 2008 04:15


Guten Morgen Switlana,

fr�her h�tte ich ohne Z�gern beide Varianten als Adjektive zu einem stillen Nomen begriffen und kleingeschrieben.

Wenn ich die Regel zur Rechtschreibung von letzte richtig begreife, gibt es jetzt keine stillen Nomen mehr und der/die/das Letzte wird als Nomen immer gro�geschrieben.

"Ich habe mir die drei Schr�nke angeguckt. Ich nehme den Letzten. Der Letzte gef�llt mir sehr gut."

Mit freundlichen Gr��en

Michael Redeker


Re: der Letzte/der letzte

geschrieben von: Franziska ()

Datum: 21. Februar 2008 21:40

Wenn "der Letzte" als Nomen angesehen wird, ja, dann wird das Wort gro�geschrieben. Oben ist es aber ein Adjektiv und kann durchaus r�ckbez�glich eingestuft werden. Ein bisschen wie "der letzte der Mohikaner". Ich empfehle hier daher die Kleinschreibung.
Anderes Beispiel:
Beide Schr�nke waren nicht schlecht, aber ich nehme den gro�en. Da passt einfach mehr rein!


Re: der Letzte/der letzte

geschrieben von: Redeker, Bangkok ()

Datum: 22. Februar 2008 02:28


Guten Morgen zusammen,

wahrhaftig. Auch die Amtliche Regelung kennt noch die r�ckbez�glichen Adjektive:

� 58 In folgenden F�llen schreibt man Adjektive, Partizipien und Pronomen klein, obwohl sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen.

1. Adjektive, Partizipien und Pronomen, die sich auf ein vorhergehendes oder nachstehendes Substantiv beziehen, zum Beispiel:
Sie war die aufmerksamste und kl�gste meiner Zuh�rerinnen. Vor dem Haus spielten viele Kinder, einige kleine im Sandkasten, die gr��eren am Kletterger�st. usw.

Allerdings hei�t es an anderer Stelle:

Gelegentlich ist Gro�- oder Kleinschreibung m�glich, zum Beispiel:
Sie spricht Englisch (was? – die englische Sprache)/englisch (wie?).

Ordnungszahladjektive sowie sinnverwandte Adjektive, zum Beispiel:
(...) Liebe deinen N�chsten wie dich selbst! Trotz ihrer Verletzung wurde sie noch Viertletzte. Als Letztes muss der Deckel angeschraubt werden. Arthur und Armin gingen unterschiedliche Wege: der Erste/Ersterer wurde Beamter, der Zweite/der Letzte/Letzterer hatte als Schauspieler Erfolg.

_______________________________
_______________________________

Da wir also offenbar die Wahl haben, schlie�e ich mich (nach einigem Z�gern) Franziska an. Schreiben Sie die r�ckbez�glichen Adjektive klein.

Mit freundlichen Gr��en

Michael Redeker


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Kleinschreibung ist im Deutschen die Regel. Besonders begründet werden müssen also die Großschreibung und einige Ausnahmen davon. Die Großschreibung dient im Allgemeinen dazu, Satz- und Titelanfänge zu kennzeichnen sowie Substantive, Namen und Anrede hervorzuheben. Im Folgenden findest du detaillierte Regeln und Beispiele zu allen Fällen von Großschreibung im Deutschen:

  • Groß- und Kleinschreibung im Satz
  • Groß- und Kleinschreibung nach Wortarten
  • Namen und Anredeformen

Groß- und Kleinschreibung im Satz

R 3.1 Groß schreibt man das erste Wort …

… in einem selbständigen Satz

Die Schule brennt.

… nach Doppelpunkt, wenn ein ganzer Satz folgt

Ausrüstung: Alle Teilnehmer sollten Regenzeug und Verpflegung mitbringen!

… in wörtlicher Rede

Sie fragte: „Kommst du morgen wieder?“

… bei Überschriften, Gliederungspunkten

Massive Lawinenniedergänge in den Alpen

Groß- und Kleinschreibung nach Wortarten

Substantive

R 3.2 Den Anfangsbuchstaben von Werktiteln schreibt man im Satz groß.

  • Ich habe den Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Márquez gelesen.
  • Wir schauen heute Abend "Der Barbier von Sevilla".

R 3.3 Substantive (Nomen) und als Substantive gebrauchte Wörter werden im Satz großgeschrieben. Wörter anderer Wortarten werden kleingeschrieben.

Substantive schreibt man immer groß. Das gilt auch für:

    Zusammensetzungen mit Bindestrich, die substantivischen Charakter haben, und Substantive innerhalb solcher Zusammensetzungen

    die Ad-hoc-Entscheidung, das Auf-die-lange-Bank-schieben, das Entweder-oder

    Substantive aus anderen Sprachen

    ein Allegro, die High Society

    Substantive, die Teil fester Gefüge sind

    auf Grund dessen, außer Acht lassen, zu Hilfe kommen, Hof halten, in Kauf nehmen

    Zahlsubstantive

    ein Dutzend, eine Million, das erste Tausend, in den Achtziger

    Substantive, die Tageszeiten bezeichnen

    heute Abend, gestern Mittag

    Als erstes / als letztes groß oder kleinschreibung
    Gorodenkoff/shutterstock

    Ursprüngliche Substantive sind bereits im Wörterbucheintrag großgeschrieben. Substantivierungen erkennt man dagegen erst an ihrem Gebrauch im Satz. Im Satz lassen sich Wörter aller anderen Wortarten, die im Wörterbuch meist kleingeschrieben werden, auch als Substantive gebrauchen (Substantivierung). Substantiviert werden sie ebenfalls großgeschrieben. Es gibt Substantivierung ...

    ... von Verben

    Im Laufen bin ich gut.

    ... von Adjektiven

    etwas Neues

    ... von Pronomen

    dein stolzes Ich

    ... von Konjunktionen

    dein ewiges Wenn und Aber

    ... von Adverbien

    ein Hin und Her

    ... von Präpositionen

    das Für und Wider bedenken

    Substantivierungen erkennt man an den gleichen Erkennungswörtern und mit Hilfe der gleichen Tests, die man bei ursprünglichen Substantiven macht.

    Verben

    R 3.4 Verben sowie all ihre konjugierten Formen werden im Normalfall kleingeschrieben.

    Subtantivierte Verben schreibt man groß (R 3.5)

    Das Schreien ist fürchterlich.

    Hör mit diesem Schreien auf.

    Durch Schreien erreichst du gar nichts.

    Lautes Schreien drang an mein Ohr.

    Alles Schreien half nicht weiter.

    Zu-Infinitive schreibt man klein (R 3.6)

    Hör auf zu schreien!

    Ich habe keine Lust, schwimmen zu gehen.

    Substantivierung mit Bindestrich schreibt man groß (3.7)

    das Auf-der-faulen-Haut-Liegen

    ein Hand-in-Hand-Arbeiten

    R 3.8 Adjektive, die einem Substantiv zugeordnet sind, werden in der Regel kleingeschrieben.

    Einem Subtantiv zugeordnete Adjektive schreibt man klein

    eine allgemeine Frage, der blaue Himmel, ein schöner Sommer, die deutsche Sprache

    Substantivierte Adjektive, Partizipien und Zahladjektive schreibt man groß

    der Kleine, die Schreiende, der Dritte, im Allgemeinen, im Einzelnen, das Folgende, ein Fest für Junge und Alte, am Ersten des Monats, der Nächste, alles Übrige, etwas Schwieriges, manches Gute, wenig Interessantes, viel Erfreuliches

    Adjektive als Attribut zu einem vorausgehenden oder folgenden Substantiv schreibt man klein

    Die kleinen Wünsche erfüllen wir uns sofort, die großen verschieben wir auf später.

    Von allen Säugetieren ist der Wal das schwerste.

    Rosen mag Katharina gern. Die gelben liebt sie besonders.

    Substantivierungen ohne Präposition schreibt man groß

    enseits von Gut und Böse, auf Rot schalten, ganz in Grau gekleidet, mit Englisch durchkommen, Alt und Jung

    In festen Fügungen aus Präposition und nicht dekliniertem Adjektiv ohne Artikel schreibt man klein

    von nah und fern, von klein auf, in bar bezahlen, schwarz auf weiß

    In festen Fügungen aus Präposition und dekliniertem Adjektiv ohne Artikel kann man klein oder groß schreiben

    von weitem/Weitem, bis auf weiteres/Weiteres, von neuem/Neuem

    R 3.9 Nicht substantiviert und kleinzuschreiben sind Superlative mit dem Steigerungszeichen „am“.

    Julia springt am höchsten, am besten, am schönsten.

    Bei festen adverbialen Formen mit „aufs“ und „auf das“ mit Superlativ ist Groß- oder Kleinschreibung möglich: aufs beste/Beste, auf das herzlichste/Herzlichste

    Scheinsubstantive

    Einige Wörter sehen aus wie Substantive, werden aber nicht mehr als solche empfunden. Wenn ein früheres Substantiv seine substantivischen Merkmale eingebüßt und die Funktion einer anderen Wortart übernommen hat (Desubstantivierung), wird es kleingeschrieben.

    R 3.10 Kleingeschrieben werden Adverbien, die auf -s enden und meist Tageszeiten oder Wochentage betreffen.

    samstags, nachts, anfangs, abends, morgens, mangels, angesichts, teils ... teils

    R 3.11 Kleingeschrieben werden die Adjektive angst, bang, bankrott, feind, gram, pleite, recht, schuld in Verbindung mit sein, bleiben, werden.

    Als erstes / als letztes groß oder kleinschreibung
    Ollyy/shutterstock

    Du bist schuld.

    Mir wird angst.

    Ich bin pleite.

    Er ist bankrott.

    Das soll mir recht sein!

    Ausnahme: recht/Recht, unrecht/Unrecht. Hier gelten beide Schreibweisen: recht/Recht behalten, bekommen, geben; unrecht/Unrecht haben, tun.

    R 3.12 Kleingeschrieben werden die Präpositionen dank, kraft, laut, statt, trotz, zeit, um ... willen, die den Genitiv verlangen.

    dank deiner Hilfe, laut Plan, trotz deiner Unfreundlichkeit, zeit seines Lebens, um unserer Freundschaft willen

    R 3.13 Kleingeschrieben werden die unbestimmten Zahlwörter ein bisschen (= ein wenig) und ein paar (= einige).

    ein bisschen Zucker, ein klein bisschen Milch, ein paar Äpfel Aber: ein Paar Schuhe

    R 3.14 Kleingeschrieben werden Verbverbindungen mit nicht mehr eigenständigem substantivischem Bestandteil: heim-, irre-, leid-, not-, stand-, preis-, statt-, teil-, wunder- in getrennter Stellung.

    • Fahr mich heim!
    • Fred nimmt teil.
    • Er gibt sein Geheimnis nicht preis.
    • Wir laufen eis.
    • Er stand kopf.

    TEST: Den Infinitiv des Verbs bilden!

    Hier: heimfahren, teilnehmen, preisgeben, eislaufen, kopfstehen

    • In bestimmten festen Fügungen kann klein- und großgeschrieben werden: achtgeben/Acht geben; achthaben/Acht haben
    • Dagegen wird nur großgeschrieben bei: in Acht nehmen, außer Acht lassen; gib gut acht!

    R 3.15 Kleingeschrieben werden gewisse unbestimmte Zahlwörter und Pronomen, auch wenn sie mit Artikel verbunden werden. Man sollte sich diese Ausnahmen merken!

    viel, das meiste, wenig/das wenigste,(der) eine, (die) andere, (ein) jeder, (die) beiden, (das) alles, manche

    Aber: Wenn der substantivische Charakter betont werden soll, kann auch großgeschrieben werden:

    • Grüße die deinen/Deinen!
    • Jedem das seine/Seine!

    Possessivpronomen mit bestimmtem Artikel können klein- oder großgeschrieben werden:

    • die Meinung der vielen/Vielen;
    • Sehnsucht nach dem anderen/Anderen;
    • das ist etwas anderes/Anderes!

    R 3.16 Kardinalzahlen unter einer Million und Ordinalzahlen (auch in festen Verbindungen) schreibt man klein.

    die ersten sieben,acht minus zwei, diese zwölf, mitte achtzig sein, zum achten Mal,das vierte Gebot, das siebte Weltwunder. Aber: bei Substantivierung wird das wird das Zahlwort großgeschrieben: jeder Zehnte; die Achtzig erreicht haben.

    Bruchzahlen mit -tel und -stel schreibt man klein, wenn sie vor Maßangaben oder Kardinalzahlen stehen (Uhrzeitangabe); in allen anderen Fällen schreibt man sie groß: ein viertel Liter Milch (aber: einen Viertelliter Milch trinken!), viertel vor fünf (Uhr), ein Achtel der Fläche, ein Drittel der Summe

    Namen und Anredeformen

    R 3.17 Eigennamen werden großgeschrieben.

    In mehrteiligen Eigennamen schreibt man das erste und alle weiteren Wörter außer Artikeln, Konjunktionen und Präpositionen groß. Als Eigennamen gelten:

    • Personennamen: Peter Müller, Friedrich der Große, Bettine/Bettina von Arnim.
    • Geografische Namen: Berlin-Mitte, Freie und Hansestadt Hamburg, Lange Gasse, Totes Meer, Hohe Tatra, Fränkische Schweiz.
    • Historische Ereignisse, Epochen: der Westfälische Friede(n), die Antike.
    • Titel von Institutionen, Organisationen, Firmen, Zeitungen: das Rote Kreuz, das Zweite Deutsche Fernsehen, der Heilige Vater, der Erste Bürgermeister, die SPD.
    • Andere feste Bezeichnungen (für Himmelskörper, Bauwerke, Orden o. Ä.): der Große Wagen, der Schiefe Turm von Pisa,das Eiserne Kreuz, der Englische Garten.
    • Klassifikationen in Botanik und Zoologie: das Fleißige Lieschen, die Gemeine Stubenfliege, die Schwarze Witwe, der Deutsche Schäferhund.

    R 3.18 Großgeschrieben werden in mehrteiligen Bezeichnungen:

    • alle Substantive und Adjektive: Großer Wagen, Deutscher Bundestag, Frankfurter Rundschau.
    • das erste Wort (außer dem Artikel): in der Unteren Lindengasse, die Vereinigten Staaten von Amerika.
    • jedes erste Wort bei Namen von Gaststätten sowie Titeln von Zeitschriften, Filmen, Büchern: Zum Bären (Gasthaus), Der Spiegel, Der Tod in Venedig.

    R 3.19 Herkunftsbezeichnungen werden unterschiedlich geschrieben.

    • Bezeichnungen auf -er werden großgeschrieben: die Essener Bevölkerung, die New Yorker Rapperszene, der Pariser Charme.
    • adjektivische Ableitungen auf –(i)sch, -haft o. Ä. werden kleingeschrieben: französische Küche, das kopernikanische Weltsystem, die goetheschen Dramen, die platonischen Dialoge.
    • Aber: als fester Bestandteil eines Namens oder Titels und bei apostrophiertem Personennamen wird großgeschrieben: Technisches Hilfswerk, der Westfälische Friede(n), Weströmisches Reich, die Goethe‘schen Dramen, die Stein-Hardenberg‘schen Reformen

    R 3.20 In festen Verbindungen von Adjektiv und Substantiv, die keine Eigennamen sind (auch wenn sie wie Namen aussehen), wird das Adjektiv in der Regel kleingeschrieben

    das neue Jahr, die höhere Mathematik, die graue Maus, der bunte Hund, paradiesische Ruhe, die alten Griechen, ein englischer Garten

    • Zur Hervorhebung einer neuen, idiomatisierten Gesamtbedeutung ist Klein- und Großschreibung des Adjektivs möglich: das schwarze/Schwarze Brett (= Anschlagtafel), das Schwarze Loch (= Terminus der Astrophysik), der weiße/Weiße Tod (= Lawinentod), der letzte/Letzte Wille (= Testament), die erste/Erste Hilfe
    • In bestimmten Wortgruppen wird das Adjektiv großgeschrieben, obwohl kein Eigenname vorliegt: bei (Ehren)titeln, Amtsbezeichnungen, besonderen Kalendertagen, in fachsprachlichen Ausdrücken: der Heilige Vater, der Regierende Bürgermeister von Berlin, der Erste Mai, der Goldene Schnitt.

    R 3.21 Werden Wörter mit Bindestrichen aneinandergereiht oder mehrteilige Zusammensetzungen mit Bindestrichen gebildet, werden Substantive sowie das erste Wort großgeschrieben; das gilt auch für substantivisch gebrauchte Einzelbuchstaben.

    Science-Fiction, Ich-AG, ICE-Strecke, das Sowohl-als-auch, der Trimm-dich-Pfad, Georg-Büchner-Preis, Kopf-an-Kopf-Rennen, die Mund-zu-Mund-Beatmung

    • Bei Abkürzungen und Einzelbuchstaben oder -ziffern ändert sich die Groß- und Kleinschreibung nicht: das Zungen-r, eine x-beliebige Zahl, der pH-Wert, 100-m-Lauf, 8-fach, 8-jährig, 1-Euro-Stück
    • In substantivisch gebrauchten Zusammensetzungen wird das Verb großgeschrieben: Das ist ja zum Aus-der-Haut-Fahren!

    R 3.22 Bei mehrteiligen substantivischen Fremdwörtern mit Bindestrich werden das erste Wort und alle substantivischen Bestandteile großgeschrieben.

    Free-TV, Duty-free-Shop, De-facto-Regierung, Make-up-Täschchen, Know-how-Transfer, Burn-out-Syndrom. Aber bei festen Fügungen mit Adverbien werden die Substantive kleingeschrieben: ein A-cappella-Chor, die Al-dente-Spaghetti, eine De-facto-Regelung.

    R 3.23 Nur die Anrede mit dem Höflichkeitspronomen „Sie“ und dem dazu gehörenden Possessivpronomen „Ihr” wird großgeschrieben, um sie vom einfachen Pronomen „sie“ unterscheiden zu können.

    • Wie schön, Sie einmal wiederzusehen!
    • Geht es Ihnen gut? Was macht Ihr Vater eigentlich?
    • Wollen Sie sich das noch einmal überlegen?

    Dagegen schreibt man die vertraulichen Anreden „du“ und „ihr“ sowie das Reflexivpronomen „sich“ immer klein:

    • Wie schön, dich einmal wiederzusehen!
    • Wie geht es euch? Was macht dein Vater?

    Aber: In Briefen sind für „du“, „ihr“ und die dazugehörigen Possessivpronomen beide Schreibweisen möglich:

    • Ich schreibe dir/Dir aus dem Urlaub und sende euch/Euch allen meine Grüße

    In bestimmten älteren Anredeformen schreibt man groß:

    • Wie kann ich Euch dienen, gnädiger Herr?
    • Höre Er mir gut zu!

    Wie schreibt man als letztes?

    zuletzt.
    am Ende, als Letztes; das machen wir z.; z. war er Oberst. am Ende seiner Laufbahn war er Oberst..
    als Letzte(r, –s); wer z. kommt, bekommt nichts mehr; an sich selbst z. denken..
    das letzte Mal; z. sah ich ihn vor drei Wochen..

    Warum wird als letztes groß geschrieben?

    Wenn "der Letzte" als Nomen angesehen wird, ja, dann wird das Wort großgeschrieben. Oben ist es aber ein Adjektiv und kann durchaus rückbezüglich eingestuft werden. Ein bisschen wie "der letzte der Mohikaner". Ich empfehle hier daher die Kleinschreibung.

    Wie schreibt man der Erste und der Letzte?

    Relativ einfach wiederum ist die Sache beim Superlativ erste/Erste bzw. erster/Erster. Steht ein Artikel davor, handelt es sich um eine Substantivierung, die unbedingt nach der Großschreibung verlangt: Die Letzten werden die Ersten sein.

    Wann wird letztere groß geschrieben?

    Die Form letztere ist eine untypische Komparativbildung des Adjektivs letzt. Bei attributivem Gebrauch gilt Kleinschreibung, die häufiger gebrauchte substantivierte Form ist großzuschreiben.