Rekordtemperaturen
Vielleicht wird sich der bayerische Ort Kitzingen bald in "Hitzingen" umbenennen: Mit 37,4 Grad im Schatten wurde dort im Juni 2022 eine der heißesten Temperaturen des Jahres in Bayern gemessen. Im Juli 2022 kletterten die Temperaturen auf 39,6 Grad. Noch heißer war es zuletzt bei der extremen Hitzewelle im Juli 2019. Damals gab es an einigen Orten in Bayern Temperaturen von bis zu 40 Grad. Besonders stark schwitzten die Menschen, die in flachen Regionen am Main und entlang der Donau leben. In Kitzingen wurde 2019 mit 40,3 Grad ein neuer deutscher Hitzerekord aufgestellt. Bei so einer Hitze kann man doch unmöglich in der Schule lernen, oder?
Wann gibt es Hitzefrei?
Die Regel, dass Schulen ab einer bestimmten Außentemperatur "Hitzefrei" geben dürfen, ist in Bayern seit 2009 gestrichen. Das Kultusministerium, das für die bayerischen Schulen die Leitlinien vorgibt, betont auf seiner Internetseite, dass es keine "gesetzliche oder sonstige rechtsverbindliche Regelung" gebe, wonach Schülerinnen und Schüler ab einer bestimmten Temperatur Hitzefrei bekommen müssen.
Entscheidung liegt bei der Schule
Jede Schule kann also für sich entscheiden, dass sie an bestimmten Tagen den Unterricht vorzeitig beendet. Allerdings soll zunächst versucht werden, den Unterricht in kühlere Räume im Schulhaus oder ins Freie zu verlegen. Wichtig ist auch, dass die Kinder alleine nach Hause gehen können bzw. dürfen. Auf dem Land muss ein (Schul-)Bus fahren. An Grundschulen ist es daher häufig so, dass die Kinder bei Hitzefrei einfach früher in den Hort oder die Mittagsbetreuung gehen oder in der Schule von Lehrkräften betreut werden, bis sie zur "normalen" Zeit nach Hause gehen dürfen.