Ab wann lohnt sich die BahnCard 50

Eine Bahncard 25 kostet für die zweite Klasse 62 Euro, eine Bahncard 50 stolze 255 Euro. Da scheint klar, was das Premiumangebot der Bahn ist. Das zeigt nicht nur der viermal so hohe Preis, sondern auch die doppelt so hohe Ermäßigung von 50 Prozent auf die Ticketpreise. Doch in der Realität des normalen Bahnfahrers ist die Bahncard 25 die viel bessere Karte.

Ab wann lohnt sich die BahnCard 50

Dyrk Scherff

Redakteur im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Sie bietet zwar nur 25 Prozent Rabatt auf den Bahnpreis – aber das reicht meist völlig aus. Der Grund liegt in den Sparpreisen der Bahn. Sie sind deutlich günstiger als die Normalpreise, die bei der Bahn Flexpreise heißen, weil die Reisenden damit völlig flexibel jeden Zug nutzen können. Bei den Sparpreisen müssen sie sich vorher auf einen Zug festlegen. Damit kostet dann zum Beispiel ein Ticket Frankfurt–Berlin manchmal nur noch 29,90 statt normal 129 Euro.

Und hier kommen nun die Bahncards ins Spiel. Denn auf die Sparpreise gewährt die Bahncard 25 weitere 25 Prozent Rabatt. Die Bahncard 50 ermäßigt aber nicht wie bei den Flexpreisen mit 50 Prozent, sondern auch nur mit 25 Prozent. „Aus Kostengründen können wir bei der Bahncard 50 nicht stärker rabattieren“, sagt ein Bahnsprecher. Das heißt, mit beiden Bahncards kostet der Sparpreis dann 22,40 Euro. Die teure Bahncard 50 bietet hier also keinen Vorteil. Denn das Flexticket würde zwar stärker verbilligt, kostet aber mit 64,50 Euro deutlich mehr als der ermäßigte Sparpreis.

Nachteile bei Auslandsreisen

Dabei haben die Besitzer der Bahncard 50 sogar noch Glück gehabt. Bis Sommer 2016 haben sie gar keinen Rabatt auf die Sparpreise bekommen. Sie mussten also sogar mehr bezahlen als die Billigfuchser mit ihrer Bahncard 25. Und erst seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember ist für die vermeintlichen Premiumkunden ein weiterer Nachteil abgeschafft worden. Denn erst seitdem gilt die Rabattierung bei Sparpreisen auch für den Streckenanteil, der außerhalb der Fernzüge im Nahverkehr genutzt wird. Das war bis dahin nur den Bahncard-25-Kunden vergönnt.

Einen Nachteil haben die Bahncard-50-Inhaber noch bei Sparpreis-Reisen ins Ausland. Solche Tickets werden nicht rabattiert, mit einer Bahncard 25 aber schon. Auf der Strecke Frankfurt–Paris zum Beispiel macht das bis zu acht Euro Unterschied aus, bei München–Amsterdam sind es bis zu 16 Euro, bei Hamburg–Innsbruck 14 Euro.

So bestätigt sich der Eindruck, dass die teure Bahncard 50 für viele Reisende überhaupt keine Vorteile bietet, auf Auslandsstrecken sogar Nachteile. Wer also bereit ist, sich auf einen Zug festzulegen, der fährt mit Sparpreisen, die mit der Bahncard 25 ermäßigt werden, insgesamt günstiger als mit der teuren Schwesterkarte. Und wer so flexibel bei der Zugauswahl ist und so frühzeitig bucht, dass er die 19,90 oder 29,90-Euro-Tickets ergattert, der kann sich sogar fragen, ob er nicht auch auf die Bahncard 25 verzichtet. Bei einem Sparpreis von 29,90 Euro würde er mit der Karte nur 7,50 Euro sparen. Er muss also schon neunmal im Jahr fahren, um die 62 Euro Verkaufspreis wieder hereinzuholen.

Bahncard 50 lohnt sich nur selten

Wer nur gelegentlich fährt, kann sich auch die neuen Flex-Varianten der Bahncard ansehen. Sie gelten mindestens drei Monate und kosten 6,50 Euro im Monat (Bahncard 25) und 25 Euro (Bahncard 50). Die lohnen sich demnach schon, wenn man in drei Monaten des Jahres nicht fährt (Bahncard 25) oder in zwei Monaten (Bahncard 50).

So gibt es nur sehr wenige Fälle, in denen die klassische Bahncard 50 die beste Option ist. Das gilt für Vielfahrer, die sich auf keinen Zug festlegen wollen oder können und in der Regel höchstens einen Tag vor der Reise buchen und viel an Wochenenden fahren. Denn dann gibt es keine oder nur wenige Sparpreise. Wer zudem eher kurze Strecken fährt, spart mit den Sparpreisen wenig im Vergleich zu flexiblen Tickets zum halben Preis. Für Senioren ab 60 Jahren und Erwerbsgeminderte lohnen sich die Bahncards schneller, denn sie sind günstiger, bieten aber den gleichen Rabatt. Eine Bahncard 25 kostet für sie nur 41 Euro für die zweite Klasse, eine Bahncard 50 127 Euro. Die Jugend Bahncard gibt es für nur zehn Euro und bietet 25 Prozent Rabatt. Die gute alte Bahncard 50 lohnt sich für sie nun wirklich nicht.

Mit der BahnCard können Reisende mit dem Zug viel Geld sparen. Wer die Karte vorlegt, auf den Zugfahrten vergünstigte Tickets erhalten. Gratis sind die Rabattkarten nicht. Bei der BahnCard 50 wird eine Jahresgebühr von 255 Euro fällig und die BahnCard 25 gibt es für jährlich 62 Euro.

Mit der BahnCard 50 sparen Kunden 25 Prozent auf den Sparpreis oder 50 Prozent auf den Flexpreis. Wer eine BahnCard 25 besitzt, spart jedoch auf alle Tickets 25 Prozent. Beim Sparpreis müssen Reisende einen bestimmten Zug mit konkreter Abfahrtszeit buchen. Der Flexpreis gilt für einen bestimmten Abfahrtstag und für die Strecke von A nach B. Wer häufiger mit Sparpreisen unterwegs ist, kann sich die BahnCard 50 getrost sparen.

Zwei Reisen zeigen, warum sich die BahnCard 50 nicht lohnt

Rechenbeispiel 1: Wer Mitte März mit der Bahn von München nach Berlin fahren will, zahlt im günstigsten Fall 67,90 Euro. So viel kostet das Sparangebot mit dem ICE. Wer jetzt über eine BahnCard 50 verfügt, zahlt nur noch 50,90 Euro. Genauso viel kostet das Ticket mit der BahnCard 25.

Beim Flextarif werden für diese Strecke regulär 150 Euro fällig. Mit der BahnCard 50 kostet das Ticket 75 Euro und mit der BahnCard 25 dann 112,50 Euro. Hier lohnt sich also die BahnCard 50.

Bei Zugfahrten ins Ausland bringt die BahnCard 50 keinen Rabatt. Dafür reduziert die Bahn die Preise für Besitzer der BahnCard 25.

Rechenbeispiel 2: Wer etwa von Berlin nach Amsterdam fahren will zahlt regulär im Flextarif 134,40 Euro. Mit der BahnCard 50 sinkt der Preis auf 79,90 Euro. Mit der BahnCard 25 immerhin auf 104,40 Euro. Im Sparpreis kostet das Ticket im günstigsten Fall 39,90 Euro. Mit der 25er-BahnCard fällt der Preis auf 32,65 Euro. Mit der BahnCard 50 bleibt der Preis bei 39,90 Euro.

Grundsätzlich lässt sich also sagen: Die BahnCard 50 lohnt sich nicht für jeden Reisenden und nur sehr selten. In vielen Fällen haben Reisende sogar preisliche Nachteile im Vergleich zur BahnCard 25.„Aus Kostengründen können wir bei der BahnCard 50 nicht stärker rabattieren“, erklärt ein Bahnsprecher im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

So finden Sie heraus, welche BahnCard zu Ihnen passt

Bevor Sie sich zum Kauf einer BahnCard entscheiden, sollten Sie sich unbedingt folgende Fragen stellen:

  • Reise ich häufiger spontan oder plane ich meine Reise Wochen im Voraus?
  • Reise ich primär am Wochenende?
  • Fahre ich oft mit dem Zug ins Ausland?
  • Wie oft fahre ich überhaupt mit dem Zug?

Planen Sie Ihre Zugreise immer im Voraus und reisen Sie häufig unter der Woche, dann lohnt sich eine BahnCard 25 eher als eine BahnCard 50. Das liegt daran, dass Sie günstige Sparangebote ergattern, wenn Sie rechtzeitig buchen. Mit der BahnCard 25 gibt es nochmal 25 Prozent. Genauso wie mit der BahnCard 50. Allerdings ist die BahnCard 25 mit einer Jahresgebühr von 62 Euro deutlich günstiger.

Am Wochenende und bei kurzfristigen Reisen gelten deutlich höhere Sparpreise. In den meisten Fällen liegen diese dann gleichauf mit den Flexpreisen. Hier sollten Sie nun genau nachrechnen und überlegen. Vielfahrer, die sich auf keinen Zug festlegen wollen, sind mit der BahnCard 50 auf der sicheren Seite. Auch bei kurzen Strecken lohnt sich die 50er ebenfalls. Die Bahn verkauft hier kaum Sparpreise. Somit holen Vielfahrer mit der BahnCard 50 den höchstmöglichen Rabatt raus.

Im Video: Der Zug der Zukunft? DB präsentiert Ideenzug

Ab wann lohnt sich die BahnCard 50

Was ist besser BahnCard 50 oder 25?

Bei der BahnCard 50 wird eine Jahresgebühr von 255 Euro fällig und die BahnCard 25 gibt es für jährlich 62 Euro. Mit der BahnCard 50 sparen Kunden 25 Prozent auf den Sparpreis oder 50 Prozent auf den Flexpreis. Wer eine BahnCard 25 besitzt, spart jedoch auf alle Tickets 25 Prozent.

Wann lohnt sich die BahnCard?

Planst Du Deine Reisen länger im Voraus und kannst daher in der Regel Super-Sparpreise ergattern, dann musst Du schon regelmäßiger Bahn fahren, damit sich die Bahncard lohnt. Reist Du in der Regel zum Super-Sparpreis von 18 Euro, dann lohnt sich die 25er-Rabattkarte für die 2. Klasse erst ab der 13. Fahrt.

Was spart man mit der BahnCard 50?

BahnCard 50: 50 % Rabatt auf den Flexpreis und 25 % Rabatt auf die Sparpreise im Fernverkehr.

Wie viel kostet BahnCard 50 im Jahr?

Bahncard 50 – Varianten im Vergleich.